Die Energiekosten haben in den zurückliegenden Jahren stark zugelegt. Eine Trendwende ist kaum zu erwarten. Grund genug, Alternativen zu checken, mit denen sich der ein oder andere Euro sparen lässt, ohne kalte Füße zu bekommen.
Dabei muss ich natürlich einschränken: Niemand weiß mit Sicherheit, wie sich die Preise von Strom und diversen Brennstoffen künftig entwickeln werden. Auch eignet sich nicht jeder Ofen, Kamin beziehungsweise jede Heizung für jeden Wohnraum, von den Möglichkeiten baulicher Veränderungen ganz zu schweigen.
Ein weiterer recht individueller Punkt ist die Art des Heizens und der erzeugten Wärme. Ich für meinen Teil war immer ein Fan vom guten alten Kachelofen. Die Kohlepreise sind ausgesprochen stabil und niedrig. Wenn man sich mit anderen zusammentut und im Sommer bestellt, gibts zusätzliche Rabatte obendrauf. Und wenn du ein paar Eimer vollgeschippt und aus dem Keller hochgeschleppt hast, kannst du dich schon mal eines Pullovers entledigen.
Selbst Holz lässt sich gut verfeuern. Hauptplus ist, dass die kuschelige Wärme beziehungsweise das Raumklima wesentlich angenehmer sind als bei Heizungen. Außerdem heizt du mit einem Kohleofen echt preiswert.
Aber ja, heutzutage will sich das kaum jemand antun, ständig Asche zum Müll schaffen und früh morgens erst mal heizen zu müssen, ehe die Bude warm wird. Daher fange ich mal damit an, moderne Äquivalente zum Ofen vorzustellen.
Diese fasse ich in der ersten Kategorie Verbrennungsöfen zusammen. Kategorie Nummer zwei sind die unterschiedlichen elektrisch betriebenen Heizungen.
Verbrennungsöfen
1.1. Katalytofen
Katalytöfen gehören zu den am häufigsten verwendeten mobilen Gasheizungen. Im Gegensatz zu anderen Öfen entsteht bei diesem Kompaktheizgerät keine offene Flamme. Die Wärme wird erzeugt, indem ein Flüssiggas mittels eines Katalysators verbrannt wird.
Kostenpunkt: 75 bis 250 Euro.
Zur Anschaffung kommt natürlich der Verbrauch, der je nach Modell, Wärmebedürfnis sowie Außentemperatur variiert.
Positiv ist: Der Katalytofen gibt die erzeugte Wärme schnell und fast vollständig an die Umgebung ab. Für eine 11-kg-Gasflasche müsst ihr 20 bis 25 Euro hinblättern. Wenn ihr mit voller Leistung heizt, reicht sie knapp zwei Tage, extrem sparsam bis zu einem Monat, im Durchschnitt etwa eine Woche.
Die Abgase, welcher bei der Verbrennung entstehen, sind nicht gesundheitsfördernd. In moderne Katalytöfen werden so genannte Katalytmatten und Sauerstoffmangelsicherungen eingebaut, um dem entgegenzuwirken. Außerdem entsteht eine gewisse Geruchsbelästigung.
Es ist in jedem Fall erforderlich, den Raum gut zu lüften. Dies gilt umso mehr, weil bei der Verbrennung von organischen Materialen wie Gas Wasser entsteht – Stichwort Schimmelgefahr. Die Alternative ist, unsaniert mit alten Fenstern zu wohnen, die auch geschlossen genug Frischluft reinlassen.
Katalytöfen sind leicht und mobil, nehmen nicht viel Platz in Anspruch, gewinnen aber sicher nur bedingt einen Schönheitspreis.
1.2. Kanzelheizung
Eine Kanzelheizung aus Edelstahl verbrennt Propan- beziehungsweise Butangas. Es entsteht kein Lichtschein. Die Zündung erfolgt elektrisch. Aber stärker noch als der Katalytofen ist sie ursprünglich für den Betrieb im Freien – insbesondere für Hochsitze von Jägern – vorgesehen. Zur Kanzelheizung werden oft auch Ansitzöfen gezählt, welche mit Teelichtern bestückt werden, um für circa vier Stunden die Füße zu wärmen.
Anschaffungspreis: 40 bis 180 Euro.
Handelsüblich sind Gasflaschen mit elf Kilogramm für rund 25 Euro. Bei sparsamem Dauereinsatz reicht ihr damit neun Tage, wer voll aufdreht bloß vier Tage. Aber diese Angaben sind nur Orientierungswerte, die schon allein von Modell zu Modell aber auch je nach Wetter schwanken.
Kanzelheizungen sind einfach zu bedienen, ausgesprochen klein, werden schnell warm und gelten als leise. Dafür sind sie nicht einmal so „schön“ wie Katalytöfen und eigentlich nur für draußen oder gut belüftete Räume. Dennoch können auch sie über Zünd- sowie Sauerstoffmangelsicherung verfügen.
1.3. Petroleumofen
Drei Mal dürft ihr raten, was der Petroleumofen verbrennt, um es wohlig warm zu machen. Er ist praktisch eine große Kerze mit Docht und Gehäuse drumrum und ab 45 Euro zu haben. Top-Modelle liegen hingegen durchaus im 4-stelligen Eurobereich. Eine gute Wahl kostet ungefähr 130 Euro.
Der Preis des Petroleums oder Parafins ist etwas tricky. Denn die Preisspanne reicht von 50 Cent bis sechs Euro pro Liter. Je edler, entaromatisierter und reiner das Öl ist, desto mehr kostet es einerseits und desto weniger riecht es andererseits bei Zündung und Verbrennung. Erfahrungsberichte lesen sich gut, nur der Docht ist mit 15 Euro Anschaffungspreis ein Wermutstropfen.
Der Verbrauch ist wie üblich schwer abzuschätzen. Fakt ist, der Tank fasst üblicherweise bloß vier Liter, was einer Betriebsdauer von 16 Stunden entspricht.
Petroleumöfen sind kleiner als Katalytöfen, schöner und leistungsfähiger als Kanzelheizungen. Sie vermögen Räume mit bis zu 90 oder 95 Kubikmeter Größe zu beheizen.
Und obgleich sie alle etwas riechen, ist die Geruchsbelästigung erfahrungsgemäß geringer. Nichtsdestotrotz gilt auch hier: ausreichend lüften – mindestens wegen der Verbrennungsnässe.
Die Erstickungsgefahr solltet ihr nicht unterschätzen, jedoch auch nicht überschätzen. Sie hält sich dank Sicherheitssystem und automatischem Not-Aus in Grenzen.
1.4. Ethanolkamin
Ethanolkamine sind ein echter Hingucker. Sie verbrennen Alkohol in flüssiger Form oder als Gel, dienen aber in erster Hinsicht dekorativen Zwecken. Mit anderen Worten: optische Augenweide und derart sparsam, dass sie offiziell keine Heizgeräte darstellen.
Einfache Modelle lassen sich bereits für 20 oder 35 Euro erstehen, größere und elegantere kosten bis zu 1.500 Euro.
Das Fassungsvermögen liegt normalerweise bei maximal drei Litern, der Verbrauch unter 0,5 Liter pro Stunde. Da Ethanol schon bei Zimmertemperatur entzündlich ist und auch als Brandbeschleuniger eingesetzt wird, solltet ihr beim Befüllen einige Vorsicht walten lassen: den Kamin nur befüllen, wenn er nicht brennt und schon abgekühlt ist.
Der Liter Bio-Ethanol kostet rund drei bis vier Euro. Übrigens fand ich beim Recherchieren Leute, die tatsächlich mit den Schmuckstücken heizen…
1.5. Holzpelletofen
Zeit für ein Zwischenfazit: Öfen und Kamine geben eine phantastische Strahlungswärme ab. Sie arbeiten sehr effektiv und sind entsprechend sparsam. Negativ zu Buche schlagen Verbrennungsnässe, Geruch und Gefahren. Das lässt sich sicherlich händeln, aber wer die Geruchsbelästigung minimieren möchte, zahlt entsprechend mehr, und das Lüften schmälert natürlich den Heizeffekt.
Mein persönlicher Favorit sind daher Holzpelletöfen, Kachelöfen 2.0 sozusagen.
Pellets sind zapfenförmige Presslinge aus diversen Holzresten wie Späne und Sägemehl. Der Preis liegt nahezu konstant bei 200 Euro je Tonne, als Sackware klettert er auf 50 Cent je Kilo.
Im Vergleich mit Öl und Gas heizt ihr mit Pellets ähnlich wie mit Kohle sehr kostengünstig. Und während Elektroenergie teurer wird und der Ölpreis schwankt, habt ihr bei diesem nachwachsenden Brennstoff obendrein relative Preissicherheit.
Allerdings ist das Heizen mit Pellets eine langfristige Investition. So ein Ofen ist ein ziemliches Hightech-Gerät und kostet im Mittel 1.500 bis 5.000 Euro, ein kleines Schnäppchen 700 Euro und eine ausgewachsene Heizung 10.000 Euro aufwärts. Das rechnet sich nach sechs bis sieben Jahren.
Es sind „richtige“ Öfen, die Abzugsrohr und Schornstein benötigen, bei denen Holzstaub und Asche anfällt und deren Luftgebläse deutlich hörbar ist. Dafür sind die Teile recht chic, und ihr könnt dem knisternden Feuer durch die Glasscheibe zusehen.
Heizvarianten wie Kältedecke oder Wärmepumpe für Fußbodenheizung würden den Rahmen an dieser Stelle sprengen und rechnen sich eigentlich auch erst bei neu gebauten oder sanierten Wohnungen mit großer Fläche. Also was für Häuslebauer, die mit einer Amortisierung von wenigstens sieben Jahren kalkulieren können.
Elektroheizungen
Elektrische Heizungen sind zwar eine buchstäblich saubere Sache. Dazu extrem bequem.
Aber neben der unangenehm trockenen Luft verfügen sie in der Regel auch über einen miesen Wirkungsgrad, sprich sie sind teuer.
Nichtsdestotrotz können Elektroheizungen kurzfristige Alternativen sein, zumal wenn jemand wegen seines sorgenvollen Naturells nicht auf Öfen und Feuer abfährt.
2.1. Radiator
Radiatoren funktionieren als Wärmetauscher und besitzen im Inneren ein Speichermedium, in der Regel Wasser oder Öl. Sie strahlen Wärme ab und sehen für gewöhnlich wie traditionelle Heizkörper aus, die je nach Länge der Verlängerungsschnur und dank ihrer Leichtigkeit im Umkreis einer Steckdose mobil sind. Auch Heizstrahler zählen genau genommen zu den Radiatoren.
Der Anschaffungspreis liegt bei 30 bis 50 Euro. Wer sucht, findet auch Modelle, die mehr als 100 Euro kosten.
Aber alle besitzen nur einen geringen Wirkungsgrad – der überwiegende Teil der Elektroenergie wird nicht in Wärme umgesetzt und somit verschwendet.
Der einzige Fall, in dem sich das Heizen mit elektrischen Radiatoren anbietet, sind Räume, die weder dauerhaft noch regelmäßig, sondern nur gelegentlich beheizt werden.
Radiatoren sind also flexibel, bequem, jedoch nicht sparsam und nur bedingt schön.
2.2. Heizlüfter
Heizlüfter, oftmals auch Schnellheizer genannt, basieren auf dem Prinzip der erzwungenen Konvektion. Sie ventilieren die mittels Heizdrähte gewonnene Wärme umgehend nach außen. Das geht super schnell. Außerdem punkten Heizlüfter mit ihrer Flexibilität und Kompaktheit.
Darüber hinaus könnt ihr sie ab etwa 25 Euro erwerben, Markengeräte gleicher Leistung, jedoch mit mehr Funktionen ab 125 Euro.
Eine Alternative zur Heizung sind sie natürlich nicht, aber eine gute Zusatzheizung, zum Beispiel früh morgens im kalten Bad. Auch optisch machen sie meistens nicht viel her.
2.3. Infrarotheizung
Infrarotstrahler werden klassischerweise über Wickeltischen angebracht. Auch in Straßenlokalen, Wintergärten oder auf Terrassen kommt ihre schnelle und wohlige Wärme zum Einsatz. Infrarotstrahlen sind elektromagnetische Wellen, die man mit Sonnenstrahlen vergleichen kann, die nicht die Luft, sondern die angestrahlten Flächen und Körper erwärmen. Diese erwärmen dann auch die Luft, wobei der Heizverlust durch aufsteigende warme Luft geringer als bei herkömmlicher Konvektionsheizung ist.
Schmutz, Staub oder Dreck fallen nicht an. Brandgefahr besteht natürlich ebenfalls nicht. Der Energieaufwand ist dank der direkten Einstrahlung gering, aber die Abhängigkeit vom Strompreis ist ein Wermutstropfen. Trotzdem wird Infrarotstrahlern ein Einsparpotenzial von bis zu 50 Prozent nachgesagt, wenn der Wohnraum gut gedämmt ist.
Einfache Wärmewellenheizungen nach dem Infrarotprinzip können Radiatoren ähneln – optisch, preislich und hinsichtlich ihrer Mobilität. Sie können aber auch an Wand oder Decke zu befestigen und ausgesprochen schön sein – als Heizpaneel oder sogar Spiegel. Das erhöht selbstverständlich die Anschaffungskosten auf rund 3.000 bis 4.000 Euro. Außerdem sollte der Infrarotstrahler für den jeweiligen Raum exakt dimensioniert werden.
Fazit:
*** drei Sterne: Petroleum- sowie Holzpelletofen, Infrarotheizung
** zwei Sterne: Katalytofen
* ein Stern: Kanzelheizung, Ethanolofen, Heizlüfter und Radiator
Bildnachweis: Vielen Dank an ©ri/pixabay.com!
Toller Beitrag!
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Wir haben eine Infrarotheizung im Bad und im Wohnzimmer, die wir meistens als Hauptheizung, aber manchmal auch als Zusatzheizung verwenden. Die erzeugte Wärme ist wirklich total angenehm und gemütlich. Wie die Sonne oder Wärme vom Kamin. Wenn man wie wir auch Ökostrom bezieht, ist es außerdem ein sehr umweltfreundliches Heizsystem. Kann ich wirklich nur weiterempfehlen.