Genau wie Deckblatt, Anschreiben und Nachweise zu Praktika oder Weiterbildungen ist auch der Lebenslauf elementarer Bestandteil jeder Bewerbung. Ihm wird eine vergleichbar große Bedeutung zuteil wie dem Anschreiben – manche Personaler messen dem Lebenslauf sogar den größten Wert bei. Da liegt es auf der Hand, dass du mit diesem Teil deiner Bewerbungsunterlagen richtig punkten kannst. Du kannst aber genauso sämtliche Sympathien auf einen Schlag verspielen und scheidest aus der Runde der interessanten Kandidaten aus, denn No-Gos gibt es ebenso viele. Damit sich deine Bemühungen während der Jobsuche auszahlen und du auch mit deinem Lebenslauf überzeugen kannst, haben wir von Unideal.de jede Menge Wissenswertes für dich bereitgestellt.
Was ist ein Lebenslauf
Im Gegensatz zum Bewerbungsanschreiben, wo es vor allem um deine Motivation, deine Interessen und die von dir erworbenen Soft-Skills geht, stehen beim Lebenslauf die harten Faktoren im Vordergrund. Im Grunde ist er eine Auflistung deines beruflichen Werdegangs und deiner schulischen Ausbildung. Er gibt außerdem Auskunft über deine Zusatzqualifikationen und wie du sie erworben hast – etwa durch Seminare, Weiterbildungen, EDV-Kurse, etc.
Ziel des Lebenslaufs ist es, den Adressaten deiner Bewerbung, in der Regel sind das der Personaler und/oder Abteilungsleiter, einen kompakten Überblick über deine Fähigkeiten zu vermitteln. Stichwort ist dabei: „Kompakt“, denn nur selten investiert der Leser mehr als ein paar Minuten für die Sichtung deiner Bewerbung.
Womit erstelle ich meinen Lebenslauf?
Für die Erstellung deines Lebenslaufes kannst du beispielsweise Microsoft Word nutzen – worauf wohl die Mehrheit aller Bewerber zurückgreifen dürfte. Die Software enthält schon einige Mustervorlagen, an denen du dich orientieren kannst.
Alternativ eignet sich auch jedes andere Textverarbeitungsprogramm, wie z.B. die Open-Source Office-Pakete LibreOffice und OpenOffice. Im Netz finden sich zudem reihenweise Online-Formulare, in die du deine relevanten Daten eingeben kannst und aus denen dann dein Lebenslauf generiert wird.
Tipp: Du kannst für die Erstellung auch Job-Portale wie Xing oder LinkedIn nutzen. Hast du dort deinen Werdegang einmal hinterlegt, kannst du deinen Lebenslauf anhand dieser Daten als PDF erzeugen lassen. Das Ganze funktioniert auch umgekehrt, soll heißen: Du kannst deinen Lebenslauf auch auf Xing und LinkedIn hochladen. Ein Profil auf mindestens einem der Portale anzulegen kann sich für die Jobsuche lohnen.
Die Optik: Wie sollte mein Lebenslauf aussehen?
Wer glaubt, dass seine Bewerbungsunterlagen allein durch ihren Inhalt überzeugen können, der irrt – zumindest meistens. Das gilt auch für den Lebenslauf. Natürlich sollten deine Fähigkeiten im Vordergrund stehen, dennoch musst du zunächst auf diese aufmerksam machen. Das gelingt dir durch eine ansprechende Gestaltung.
Dabei gilt: „Weniger ist mehr.“ Ein im Grunde sachliches Dokument wie den Lebenslauf solltest du nicht durch schrille Farben herabwürdigen. Auch auf extravagante Schriftarten ist grundsätzlich zu verzichten.
Dein Lebenslauf sollte schlicht und trotzdem ansprechend daherkommen. Idealerweise gestaltest du sämtliche Unterlagen einheitlich. Nutze am besten dasselbe Layout wie schon bei Deckblatt und Anschreiben. Geeignete Fonts sind in erster Linie Times New Roman, Verdana, Arial oder Open Sans. Der Schriftgrad sollte zwischen 10 und 12pt liegen. Zugunsten der Übersichtlichkeit können Überschriften auch etwas größer und/oder gefettet sein.
Der Aufbau: So strukturierst du deinen Lebenslauf richtig
Gerne darfst du das Kind beim Namen nennen – der Titel „Lebenslauf“ entspricht an sich der Norm. Darauf folgen deine persönlichen Daten wie Name, Anschrift, Telefonnummer und Mailadresse. Rechts davon wäre Platz für dein Bewerbungsfoto, sofern du das nicht schon auf dem Deckblatt untergebracht hast. Ein Foto reicht völlig aus.
Es ist üblich, dass ein Lebenslauf einen Umfang von drei Seiten nicht überschreiten sollte. Wenn du noch dein Studium absolvierst oder gerade damit fertig bist, wirst du aber kaum an diese Grenze stoßen.
Wichtig ist, dass die Auflistung deiner beruflichen Laufbahn und deiner schulischen Ausbildung in umgekehrt chronologischer Reihenfolge stattfindet. Das bedeutet, du beginnst mit deiner aktuellen Tätigkeit. Solltest du selbige zum Zeitpunkt deiner Bewerbung noch nicht abgeschlossen haben, kannst du dies mit der Bezeichnung „laufend“ kenntlich machen. Wichtig ist ein einheitliches Datumsformat für die Auflistung. Außerdem genügt es nicht, wenn du dich bei deinen zeitlichen Angaben aufs Jahr beschränkst – der Monat ist ebenso gefordert.
Hier ein kleines Beispiel:
01/08/2012 – 31/12/2014
Wie schon erwähnt, beginnt auch die Auflistung deines beruflichen Werdegangs mit der letzten Station. Beim Namen deines Arbeitsgebers solltest du auch die Rechtsform und den Unternehmensstandort erwähnen. Da der Personaler anhand des Lebenslaufs Informationen über deine Fertigkeiten erhalten will, solltest du Aufgaben, erlangte Abschlüsse und Spezialisierungen unbedingt mit angeben. Dafür nutzt du am besten Stichpunkte. Abschlussnoten kannst du auch nennen, sofern mindestens eine „2“ vorm Komma steht.
In einem weiteren Unterpunkt solltest du dich deinen Weiterbildungen widmen, sofern du davon bereits welche absolviert hast. Vielleicht hast du noch keine allzu großen praktischen Erfahrungen, doch auch Zertifikate, die du innerhalb deines Studiums erworben hast, finden hier Platz. So ist beispielsweise der DATEV-Schein eine gefragte Referenz im Steuerrecht oder Finanzwesen. Deine Fähigkeiten solltest du innerhalb deines Lebenslaufs schon einmal grob beurteilen. Dafür nutzt du am besten die Termini: „Grundkenntnisse“, „Fortgeschrittene Kenntnisse“ oder „Expertenkenntnisse“. Deine Sprachkenntnisse stufst du im Idealfall nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) zwischen A1 und C2 ein. Diese Art der Benotung findest du auch auf deinem Abiturzeugnis. Bist du dir diesbezüglich unsicher, stehen die Bewertungskriterien im Netz.
Der Lebenslauf gibt dir außerdem die Gelegenheit, dem Leser dein persönliches Engagement oder deine Interessen mitzuteilen. Bist du in gemeinnützigen Vereinen, dem Fachschaftsrat deiner Fakultät oder als Tutor aktiv, hast eine Arbeit veröffentlicht oder bist in irgendeiner anderen Form engagiert, kannst du das den Personaler ruhig wissen lassen.
Tipp: Optimal wäre es, wenn du deine ehrenamtliche Tätigkeit bescheinigen kannst. Dann sollte eine Kopie dieser Bescheinigung Teil des Bewerbungsanhangs werden.
Deinen Hobbys kannst du auch gerne eine Rubrik in deinem Lebenslauf widmen. Idealerweise haben die natürlich etwas mit deiner angestrebten Tätigkeit zu tun. Doch auch wenn das nicht zutrifft, kann eine Erwähnung sinnvoll sein. Hast du dir beispielsweise das Gitarrespielen selbst beigebracht, zeugt das von großer Ausdauer und Disziplin. Womöglich teilt der Personaler sogar dein Faible für Musik, dann seid ihr vielleicht auf einer Wellenlänge und du wirkst direkt sympathisch.
Hinweis: Hier gibt es natürlich ein paar Dinge zu beachten. Du solltest zum einen bei der Wahrheit bleiben und nur Dinge nennen, denen du tatsächlich nachgehst oder zumindest nachgegangen bist. Zudem solltest du möglichst konkret werden und auf die nackte Tatsache, dass du „Musik“ oder „Sport“ magst verzichten – viele Menschen mögen so etwas! Zählst du ausgiebiges Feiern, Glücksspiel und Risikosportarten zu deinen Hobbys, behältst du auch das am besten für dich.
Hier noch einmal alle wesentlichen Bestandteile des Lebenslaufs im Überblick:
- Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Bewerbungsfoto (sofern nicht auf Deckblatt)
- Geburtsdatum und Geburtsort
- optional: Familienstand, Staatsangehörigkeit
- Beruflicher Werdegang (Auflistung Anstellungszeitraum, Stellenbezeichnung, Name des Arbeitgebers inkl. Rechtsform, Ort, Aufgaben + Erfolge)
- Ausbildung
- Weiterbildungen/Berufsbezogene Kenntnisse
- Veröffentlichungen/Mitarbeiten/Teilnahmen
- Interessen + Hobbys
- Unterschrift, Ort, Datum
Und hier mal noch ein Muster-Lebenslauf:
Der Inhalt: Auf diese Dinge solltest du beim Lebenslauf achten
Ein guter Lebenslauf ist lückenlos. Jedoch bedarf es erst bei Abständen von mehr als sechs Monaten einer Begründung. Unbedingt vermeiden solltest du Begrifflichkeiten wie „arbeitslos“. Dagegen sind Umschreibungen wie „berufliche Neuorientierung“ durchaus erlaubt. Es ist nun mal so, dass heutzutage kaum noch jemand sein gesamtes Berufsleben an ein und derselben Stelle verbringt – da sind Übergangsphasen etwas völlig Normales. Das weiß auch der Personalreferent deines potenziellen neuen Unternehmens! Allerdings solltest du hier – wie generell bei Bewerbungen – bei der Wahrheit bleiben. Hast du eventuell Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch genommen, kannst du diese als Lückenfüller anführen.
Nicht nur das Anschreiben ist individuell, auch der Lebenslauf sollte nie derselbe sein. Er sollte sich vielmehr an der beworbenen Stelle orientieren und spezifische Fähigkeiten, die für deinen künftigen Job wichtig sind, besonders hervorheben.
Im Umkehrschluss solltest du bei der Auflistung deiner Tätigkeiten völlig irrelevante Seminare und Qualifikationen besser außen vor lassen. Wo du zur Grundschule gegangen bist, interessiert ebenso niemanden. Zu viele Informationen blähen deinen Lebenslauf nicht nur unnötig auf, sie werden von vielen Personalern als störend empfunden und führen mitunter zur Aussonderung von Kandidaten.
Du hast noch Fragen zum Lebenslauf?
Vielleicht hat dieser Beitrag ja nicht alle deine Fragen geklärt und du hast noch Einiges, was du zum Thema Lebenslauf oder der Bewerbung im Allgemeinen wissen willst. Kein Problem! Für mehr Bewerbungstipps kannst dich auch mal im Web umschauen. Seiten wie Studentjob.de haben sich auf die Thematik spezialisiert und liefern dir sicher Antworten auf deine Fragen!
Hier geht es zu den vorherigen Beiträgen unserer Magazin-Reihe:
Darauf kommt es im Bewerbungsschreiben an
Bewerbung für den Traumberuf – per Mail oder doch als Brief?
Tipps für die Jobsuche im Internet
Quelle Muster-Lebenslauf:
© www.bewerbungstraining.de
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