Der Sommer ist da – und mit ihm wieder ganz viel Sonnenschein. Vielleicht verbringt ihr in den nächsten Wochen und Monaten viel Zeit an der frischen Luft, um die Wärme zu genießen. Aber selbst, wenn ihr euch zu denjenigen zählt, die die Sonne meiden wie der Teufel das Weihwasser, solltet ihr unbedingt an eines denken: Sonnenschutz! Der ist übrigens auch als nachhaltige Variante erhältlich. In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr darüber, warum ein umweltfreundlicher Sonnenschutz das Beste ist, was euch bei diesem Thema passieren kann. Natürlich haben wir auch wieder coole Produktempfehlungen am Start.
Brauche ich überhaupt einen Sonnenschutz?
Ja! Es sprechen eine ganze Reihe Argumente dafür, dass ihr auf keinen Fall darauf verzichten solltet. Schon wenige Minuten direkte Sonneneinstrahlung pro Tag können bei Menschen mit hellen Hauttypen für einen brennenden und schmerzhaften Sonnenbrand sorgen. Hinzu kommen bleibende Hautschäden. Bei manchen von euch dauert es vielleicht länger, bevor es ernst wird, aber auch ihr seid leider nicht sicher.
Hautkrebs – ein echtes Risiko
Im schlimmsten Fall führen sonnenbedingte Hautschäden zu Hautkrebs. Jeder Mensch kann Hautkrebs bekommen, egal ob helle oder dunkle Haut. Einer Studie zufolge erkranken Menschen mit heller Haut zwar häufiger an Hautkrebs, doch diejenigen mit einem dunklen Hauttyp haben ein höheres Sterberisiko. Laut dieser Statistik sterben über 4.000 Menschen jedes Jahr alleine in Deutschland an Hautkrebs. Die meisten waren schon über 80 Jahre alt. Doch die Hautschäden durch UV-Licht sammeln sich mit der Zeit an.
Sonne lässt Haut stark altern
Ungefilterte UV-Strahlung fördert auch die vorzeitige Hautalterung. Ein Beispiel ist der Lkw-Fahrer William Edward McElligott. Da seine linke Körperseite anders als die rechte bei der Arbeit intensiver von der Sonne beschienen wurde, ist die Haut seiner beiden Körperhälften unterschiedlich stark gealtert. Links wurde sein Alter damals basierend auf dem Hautzustand 20 Jahre älter geschätzt als rechts. McElligott soll keine Sonnencreme benutzt haben.
Umweltfreundlicher Sonnenschutz: Warum eine nachhaltige Sonnencreme?
Im Supermarkt gibt es ein großes Sonnenschutz-Sortiment. Zunehmend werden auch Produkte als umweltfreundlicher Sonnenschutz oder ökologische Sonnencreme verkauft. Das ist ausnahmsweise mal kein Greenwashing, sondern wirklich sinnvoll. Sonnencreme, -milch und Co. können ausgesprochen schädlich sein. Gerade herkömmliche Produkte sind in der Lage, Ökosystemen und der Gesundheit zu schaden, weil sie teilweise bedenkliche Inhaltsstoffe wie Weichmacher enthalten.
Beispiel Korallen: Auswirkungen der Sonnencreme auf die Umwelt
Sicher habt ihr schon vom Korallensterben gehört. Korallenriffe zählen zu den wertvollsten Ökosystemen innerhalb der Meere, da sie eine enorme Artenvielfalt bergen. Zahlreiche Lebewesen sind auf diesen Lebensraum angewiesen. Dabei ist die Koralle keine Pflanze, sondern ein sich in Kolonien zusammenschließendes Tier mit vielen wertvollen Eigenschaften. Leider gehen immer mehr Korallenriffe verloren. Währenddessen dauert es viele Jahrhunderte, bis neue entstehen.
Die Hauptgründe für den Verlust liegen in der menschgemachten Klimakrise und der herkömmlichen Fischerei. Doch auch Sonnencreme hat etwas mit der aktuellen Entwicklung zu tun. Wer mit Sonnencreme im Meer badet, schützt zwar seine Haut, doch ein Teil der Creme wird vom Wasser abgewaschen. Selbst wasserfeste Produkte werden teilweise abgewaschen, dann gehen die Inhaltsstoffe ins Meer über. Sind Korallen in der Nähe, nehmen sie die Stoffe auf. Bestimmte Wirkstoffe schädigen nachweislich die Korallen-DNA und verursachen das Ausbleichen und Absterben.
Die Alternative: Korallenfreundliche Sonnencreme
In manchen Urlaubsgebieten wird euch ein umweltfreundlicher Sonnenschutz daher sogar von den örtlichen Behörden vorgeschrieben. Zum Glück ist es leicht, eine korallenfreundliche Sonnencreme oder ökologische Sonnencreme zu finden. Entsprechende Produkte findet ihr zum Beispiel bei hello simple, einem Shop, der sich Zero Waste und sauberen Meeren verschrieben hat. Die Feste Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 ist rifftauglich und bietet weitere tolle Vorteile, zum Beispiel macht es die Haut nicht weiß.
Ein weiterer Anbieter ist der Bio- und Naturkosmetikshop Ecco Verde. Hier ist die Sun Protect Sonnenlotion Sensitiv LSF 30 zu empfehlen, die auch eine vegane Sonnencreme ist.
Ein umweltfreundlicher Sonnenschutz, der auch rund um Korallenriffe gut geeignet ist, lässt sich auch selbst machen, zum Beispiel mit Zinkoxid, Kokosöl und Bienenwachs. Eine Anleitung findet ihr bei Smarticular.
Wie unterscheiden sich der chemische und der mineralische Sonnenschutz?
Eine Sonnencreme mit Zinkoxid ist ein mineralischer Sonnenschutz. Es gibt allerdings auch chemische UV-Filter. Beides schützt euch vor Sonnenbrand. Doch in beiden Kategorien gibt es problematische Wirkstoffe. Schauen wir uns zwei Beispiele an: Die chemischen Octocrylene wirken nach dem Einziehen in die Haut wie Hormone, sie greifen also in den Hormonhaushalt ein. In Verruf geraten ist inzwischen auch das mineralische Titandioxid, das krebserregend ist. Besonders gefährlich ist Titandioxid in Sonnensprays. Der Wirkstoff liegt darin als Nanopartikel vor und kann leicht eingeatmet werden. Nanopartikel sind Moleküle, die kleiner als ein Zehntausendstel Millimeter sind. Neben diesen beiden Wirkstoffen gibt es noch weitere schädliche.
Chemischer Sonnenschutz
Der chemische oder synthetische Sonnenschutz absorbiert Sonnenenergie und wandelt sie in Wärme um, um Hautschäden vorzubeugen. Doch gerade chemische UV-Filter gelten als schädlich. Das liegt an ihrer oft hormonähnlichen Wirkung, die Mensch und Tier beeinflusst. Die Produkte können auch Krebs fördern, Organe schädigen und auch hier wieder: Korallen zerstören. Weiterhin zugelassene, aber problematische Wirkstoffe sind neben Octocrylen Homosalat und Ethylhexylmethoxycinnamat. Wer kein Risiko eingehen möchte, sollte Produkte mit diesen Wirkstoffen konsequent meiden.
Mineralischer Sonnenschutz
Ein mineralischer Sonnenschutz ist manchmal auch ein umweltfreundlicher Sonnenschutz – aber leider nicht immer. Er enthält zum Beispiel Zinkoxid als UV-Filter. Sonnenenergie wird nicht nur in Wärme umgewandelt, sondern auch reflektiert. Das lässt die Haut weißlich erscheinen, was natürlich ein Nachteil ist. Die mineralischen Produkte sind dennoch gesünder als die chemischen. Das gilt auch für mineralische Produkte mit Titandioxid.
Umweltfreundlicher Sonnenschutz mit nachhaltigen Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen
Ein umfassender umweltfreundlicher Sonnenschutz basiert nicht nur auf Sonnencreme: Zusätzlich solltet ihr Kopf und Augen schützen. Doch auch hier können herkömmliche Produkte schädlich sein – und zwar sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die Umwelt. Viele Artikel sind von minderwertiger Qualität, sie sollen in erster Linie modisch sein. Solche Sommer-Accessoires werden bewusst nur für den kurzzeitigen Gebrauch hergestellt, auch damit in der nächsten Saison neue Modelle gekauft werden. Das ist Fast Fashion: Billige Mode, die gut aussieht, aber meist auch Schaden anrichtet. Zum Glück gibt es Alternativen, auch bei Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen.
Nachhaltige Sonnenbrille
Wer eine nachhaltige Sonnenbrille kaufen möchte, sollte nach Shops suchen, die langlebige Produkte vertreiben. Sie bestehen nicht aus billigem Kunststoff, der leicht bricht oder in der Hitze klebrig wird. Die Gestelle lassen sich auch aus stabilen und robusten Materialien wie Holz oder Metall fertigen, wie zum Beispiel bei TAKE A SHOT. Die Modelle bestehen beispielsweise aus Walnussholz, Eichenholz oder Kirschholz.
Ein weiterer empfehlenswerter Anbieter für die nachhaltige Sonnenbrille ist Holzkern. Wie der Shopname bereits andeutet, findet ihr hier Produkte aus Holz. So besteht unter anderem das Modell The Magical aus Holz und Metall. Nachhaltige Sonnenbrillen findet ihr außerdem beim Avocadostore.
Kopfbedeckungen als umweltfreundlicher Sonnenschutz kaufen
Eine nachhaltige Sonnencreme reicht nicht aus, um Kopf und Körper zu schützen. Die Haut sollte möglichst zusätzlich mit Textilien bedeckt sein, etwa mit Sonnenhüten, Caps, Blusen oder T-Shirts. Auch in dieser Kategorie sind zum Glück viele Produkte als nachhaltiger Sonnenschutz erhältlich. Probiert es zum Beispiel bei greenality, dem Shop für Nachhaltige Mode und Fair Trade Kleidung. Hier erhaltet ihr unter anderem nachhaltige und fair produzierte Kopfbedeckungen.
Grundstoff ist ein Anbieter für fair produzierte Basic-Kleidung. In der Accessoires-Abteilung gibt es viele tolle Kappen zu entdecken, welche die vegane Sonnencreme optimal ergänzt. Ein weiterer Tipp ist der bereits erwähnte Avocadostore, bei dem ihr sogar Sonnenhüte für Babys und Kinder bekommt.
Fazit
Wie ihr seht, ist es nicht schwer, auf umweltfreundlichen Sonnenschutz zu achten. Wer sich mit veganer, korallenfreundlicher Sonnencreme, nachhaltiger Sonnenbrille und Sonnenhut besorgt, tut sich und der Umwelt was Gutes!
Bildquellen: Vielen Dank an marijana1, webandi und Couleur ©pixabay.de sowie Kindel Media ©pexels.com
Folgende Artikel könnten euch ebenfalls interessieren:
Wieviel Strom spart man mit einem Balkonkraftwerk? Eine Beispielrechnung
Die 11 besten veganen Ersatzprodukte
Umwelt schonen mit Recyclingpapier – warum ihr umsteigen solltet
Mikroplastik in Kosmetik – wie man es erkennen und vermeiden kann
Schreibe einen Kommentar